Dinant - die schönste Tochter der Maas


Die Stadt  Dinant   liegt in der Provinz Namur in Wallonien, Belgien.

 

Überregional bekannt ist die Stadt durch ihre Kathedrale mit einem kunstvollen Westwerk, sowie der darüber liegenden Festung. 

 

Die Stadt Dinant hat das legendärste Panorama der Ardennen und ist gleichzeitig die Wiege des Saxophons und der Dinanderien.

 

Schon Victor Hugo schwämte vom Postkarten-Ambiente Dinants. Der Ort ist unvergleichlicher Anziehungspunkt für Reisende in malerischer Lage an einem der schönsten Abschnitte des Maastals. 

 

Dinant, Foto © Jean-Pol Grandmont
Dinant, Foto © Jean-Pol Grandmont

Beeindruckend wirken die 120 Meter hoch über der Maas thronende Zitadelle und die gotische Stiftskirche Notre-Dame vor monumentalen Steinfelsen. Der berühmteste Sohn der Stadt ist Adolphe Sax, der in Dinant in Folge der Tradition der Metallverarbeitung das Saxophon erfand.

        

Geographie

 

Bei Dinant durchbricht die Maas in einem felsigen Tal die Ardennen. Dinant hat rd. 13.500 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von 99,8 km² .

     

Geschichte

 

In den ersten Jahrhunderten nach Christus gehörte das Gebiet zum Römischen Reich. Beim Ortsteil Furfooz befand sich eine völkerwanderungszeitliche Höhensiedlung, die von einem Steinwall geschützt war. Die Hügelfestung war im späten 4. Jahrhundert und auch danach von einer kleinen Zahl germanischer Krieger und ihren Familien bewohnt, die wohl mit der Verteidigung der Reichgrenzen beauftragt waren.

 

Die Bedeutung Dinants im Mittelalter beruhte auf dem seit dem 12. Jahrhundert blühenden Messinghandwerk. Grundlage dafür waren die in der Nähe gelegenen Lagerstätten von Galmei, einem zinkhaltigen Mineral, das man mit importiertem Kupfer zu Messing verarbeitete und auch wieder nach Frankreich, England und Deutschland ausführte. 

 

Dinant und die Meuse (Maas), Foto by Marc Ryckaert
Dinant und die Meuse (Maas), Foto by Marc Ryckaert

Wegen des Handels mit Kupfer aus Skandinavien und dem Harz gehörte Dinant der Hanse an und war auch im Londoner »Stalhof« vertreten, einem Gelände, auf welchem die Hanskaufleute ihre Niederlassungen hatten.

 

Dinanderie war schon im Paris des 14. Jahrhunderts ein Synonym für bestimmte Messingwaren. Man kann davon ausgehen, dass in Dinant sowohl Messing verhüttet, als auch in Form von Blechen, gegossenen und getriebenen Waren hergestellt und vertrieben wurde.

 

Dinant wurde 1466 von Karl dem Kühnen zerstört. Daraufhin verließen viele Kupfermeister (besser: Kupfer- und Messingschläger, frz. batteurs) wie beispielsweise die Familien Amya, Momma oder Byda die Stadt, ließen sich in anderen Städten des Maastals nieder oder zogen in Richtung Aachen, wo sie ein blühendes Gewerbe aufbauten und sich in einer Zunft organisierten. 

 

Straße in Dinant, Foto by Markus Schweiss
Straße in Dinant, Foto by Markus Schweiss

Zum Beginn des Ersten Weltkrieges, am 23. August 1914, wurden 674 Einwohner der Stadt von sächsischen Truppen der deutschen Armee wegen angeblicher Freischärlerei getötet und 750 Gebäude zerstört (→ Massaker von Dinant).

 

Ein monumentales Denkmal in der Innenstadt erinnert an das Schicksal dieser Menschen. 2001 erkannte die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ihre moralische Verpflichtung an, sich dafür offiziell bei den Nachkommen der damaligen Opfer zu entschuldigen.

 

           

Sehenswürdigkeiten

 

Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich entlang der Rue Adolphe Sax, Rue Grande und Rue Léopold. Besonders schön sind das Rathaus an der Rue Grande, in einer Seitenstraße das Gerichtsgebäude

 

 

Hôtel de Ville (Rathaus)

 

Rathaus von 1924 am Ort der Residenz des Lütticher Fürstbischofs aus dem Jahr 1700; auf dem Rathausplatz ein Freiheits- und Kriegermonument

 

 

Palais de Justice (Gerichtsgebäude)

 

und die vielen Bürgerhäuser entlang der Maas.An der Place Reine befindet sich die Siftskirche Collégiale Notre-Dame aus dem 13. Jahrhundert mit dem birnenförmigen Helm am Mittelturm.

 

 

Maison Adolphe Sax

 

Hier wurde am 6.11.1814 Adolphe Sax, der Erfinder des Saxophons geboren. In 2 Schaufenstern gibt es Musikinstrumente und Noten zu sehen. Vor dem Haus befindet sich das Denkmal von ihm. Rue Adolphe Sax 31.

 

 

Grotte von Dinant

 

Grotten von Dinant, Foto by Luchs-wv
Grotten von Dinant, Foto by Luchs-wv

Die Grotte von Dinant »La Merveilleuse« (deutsch: die Wunderbare). Die Grotte blieb lange Zeit unentdeckt. Deshalb sind die Tropfsteine besonders rein und weiß und nicht durch den Rauch von Fackeln verfärbt.

 

Der Eingang befindet sich 500 Meter vom Bahnhof entfernt. Man folgt vom Bahnhof aus den Schildern zur Grotte. Führungen in englischer, niederländischer und französischer Sprache vom 01.04. bis 31.10. täglich außer montags (Rue de Philippeville 142, 5500 Dinant,

 

 

Zitadelle

Foto: Michielverbeek
Foto: Michielverbeek

Die Zitadelle Dinant wurde von 1818 bis 1821 auf Veranlassung von Holländern errichtet. Sie steht auf einem Felsen 100 Meter über dem Niveau der Maas. Die Zitadelle wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in ein Museum umgewandelt. Zu sehen gibt den im 1. Weltkrieg heftig umkämpften Wehrgang, die Küche, ein Waffenmuseum und man hat eine schöne Aussicht auf Dinant und die Maas. Die Auffahrt erfolgt mit der Kabinenbahn oder zu Fuß über die Rue Adolphe Sax und die Rue de Saint Jaques.

 

 

Kirche (la Collégiale Notre-Dame) und die Brücke über die Maas (Bild oben)

 

Am Ufer der Maas befindet sich die Stiftskirche Notre-Dame de Dinant, erbaut vom 13. bis 14. Jahrhundert. Sie gilt als wichtiges Erbe der Wallonie.

 

 

Der Bayardfelsen  ist eine außergewöhnliche Felsnadel im Süden der Stadt. Der Legende nach wurde der Fels durch einen Huf des Pferdes Bayard 40 Meter tief gespalten. Mit dem Pferd war Karl der Große entkommen.

 

 

Sax-Brunnen und die Kunstprojekte der bemalten Saxofone auf der Maasbrücke           

 

 

Abtei Notre-Dame de Leffe, im Jahre 1152 am Rande der Stadt gebaut. Beherbergt eine Prämonstratenser-Gemeinschaft. Namensgeber der Biersorte »Leffe«.

 

 

Quelle: wikipedia.org